Die Presse über den «Prix Cornichon»
Berner Zeitung, 28. 5. 2024
«Der in Zürich lebende Berner ist in Olten mit dem Prix Cornichon ausgezeichnet worden. Vorgänger von Friedli sind Kabarett-Grössen wie der 2007 verstorbene Cés Keiser und Franz Hohler.
Der Preisträger wurde mit Lob überhäuft: ‹Du bist ein Bewegter, gesegnet von allen guten Geistern, geküsst von der Muse, beschenkt mit vielen Talenten, gutem Geschmack und einer XXL-Familienpackung Menschenliebe›, sagte Laudator Büne Huber von Patent Ochsner. Kabarett-Legende Emil Steinberger wagte einen Vergleich, den er freundlicherweise zu seinen Ungunsten ausfallen liess: ‹Ich war fasziniert, als ich ihn zum ersten Mal auf der Bühne sah. Er ist viel besser als ich.› Und die Berner Ständerätin Flavia Wasserfallen (SP), als Gast von Bänz Friedli an die Preisverleihung geladen, schrieb auf Instagram kurz und bündig: ‹Bravourös verdient!›»
Solothurner Zeitung, Oltner Tagblatt, Zofinger Tagblatt, 23. 5. 2024 (PDF)
«Zum Auftakt der Oltner Kabarett-Tage wurde Bänz Friedli mit dem Prix Cornichon ausgezeichnet. Laudator Büne Huber war voll des Lobes, Altmeister Emil Steinberger stand ihm in nichts nach.
Nach dem Oltner Schauspieler Mike Müller im Jahr 2022 erhält mit dem Berner Kolumnisten und Kabarettisten Bänz Friedli erneut ein Künstler den Prix Cornichon, der nicht nur einem kulturinteressierten Publikum ein Begriff ist, sondern in der breiteren Öffentlichkeit bekannt. Zuerst mit seinen ‹Pendlerregeln› in der Gratiszeitung ‹20 Minuten›, später mit seiner Kolumne ‹Der Hausmann› im ‹Migros-Magazin› fand er eine grosse Leserschaft. Inzwischen hat der 59-Jährige sein Repertoire erweitert und ist vor allem als Autor und Kabarettist tätig.
Wer sich am Mittwochabend am Apéro zum Auftakt der 37. Oltner Kabarett-Tage bei der Prominenz aus Politik und Kultur umhörte, konnte dies bestätigen. Fast jede befragte Person hatte ein Statement zu Bänz Friedli parat. So hat ihn etwa der grüne Nationalrat Felix Wettstein schon mehrmals live auf der Bühne erlebt und im Radio gehört. ‹Er versteht es, Alltagsbeobachtungen mit gesellschaftlichen Aufbrüchen wie dem Geschlechterverhältnis geistreich zu verbinden.›
Zum Start der Kabarett-Tage zeigte der Preisträger mit ‹S isch kompliziert – Bänz Friedli schafft Unordnung› sein neuestes Programm im Stadttheater, dies ausgeschmückt mit viel Lokalkolorit. Schon vor der offiziellen Preisverleihung lobte ihn der wohl bekannteste Kabarettist der Schweiz. Emil Steinberger sagte über Bänz Friedli, er sei vielleicht der beste Kabarettist der Schweiz. ‹Ich war fasziniert, als ich ihn zum ersten Mal auf der Bühne sah, er ist viel besser als ich.› Es habe lange gedauert, bis er endlich den Prix Cornichon erhalten habe. Und seine Frau Niccel Steinberger ergänzte: Bänz Friedli sei ‹sprachgewaltig bis zum Abwinken und trifft immer den Nerv dessen, was der Gesellschaft gerade auf der Seele brennt›.
Bei der abschliessenden Preisverleihung würdigte der Sänger Büne Huber von Patent Ochsner Friedli als einen, der nun in einer Reihe stehe mit Franz Hohler, Cés Keiser oder Josef Hader. ‹Da chönnt’s eim ja ganz angers wärde›, sagte der Mundartrocker – natürlich – auf Schweizerdeutsch. Und er gestand, dass er ein ‹Friedli-Freak in allen Facetten› sei. Friedlis Schaffen begleite ihn schon durch sein ganzes Leben.
‹Du bist ein Bewegter, gesegnet von allen guten Geistern, geküsst von der Muse, beschenkt mit vielen Talenten, gutem Geschmack und einer XXL-Familienpackung Menschenliebe.› Egal, welche Plattform er brauche: Im Zentrum stünden immer ‹seine unbestechliche Beobachtungsgabe, seine mitreissende Sprache, seine Fantasie, sein Witz und Hirni, Härz und Haltig›.» Fabian Muster
SRF, Gesichter & Geschichten, 23. 5. 2024
TV-Beitrag über den Preisverleihungsabend in Olten | hier schauen
Der Bund, 22. 5. 2024
«Der Kabarettist, Autor und Sprachkünstler Bänz Friedli erhält den diesjährigen Schweizer Kabarett-Preis Cornichon – verliehen wird er ihm heute zum Auftakt der 37. Oltner Kabarett-Tage. Der Erfolg des 59-jährigen Berners komme vom ‹genauen Hinschauen und Hinhören›, so die Medienmitteilung. Er beobachte nicht nur seine Mitmenschen mit Herz und Verstand, sondern auch Persönlichkeiten, Politiker, Sportlerinnen. Zudem gehe er auf den jeweiligen Veranstaltungsort und das Publikum ein ‹wie kein anderer›. Die Laudatio hält Büne Huber, dotiert ist der Preis mit 10 000 Franken.»
Schweizer Illustrierte, 17. 5. 2024 (PDF)
«Seit 29 Jahren lebt der in Bern geborene und im Ortsteil Uettligen der Gemeinde Wohlen bei Bern aufgewachsene einstige Journalist jetzt in der Limmatstadt. Letzthin hielt ihm eine Radiofrau vor, er ‹verkaufe sich immer noch als Berner›, weil Friedli, obwohl so lange Zeit weg aus der Heimat, noch immer keine Zürischnurre habe. ‹Was heisst ‹verkaufen›?› entgegnet er. Bärndütsch sei die einzige Sprache auf der Welt, die er absolut beherrsche und in der er sich wirklich so ausdrücken könne, wie er es möchte. ‹Mundart ist nicht nur die Sprache des Herzens, sondern auch der Präzision›, philosophiert Friedli.
Das hat bei Bänz Friedli überhaupt nichts mit Koketterie zu tun. Die Online-Enzyklopädie Wikipedia nennt ihn einen ‹Sprachkünstler›. Und sogar die Schriftstellerlegende Franz Hohler, 81, als Kabarettist ein begnadeter Erzähler, ist vom jüngeren Kollegen angetan: ‹Schön, wieder mal jemanden zu sehen, der nichts braucht als sich selbst, um eine Bühne und einen Abend zu füllen, sondern der nur auf die Sprache und ein Minimum an Gestik vertraut, um seiner Zeit nachzuspüren.› Als Friedli den Autor, den er bereits als Jugendlicher bewunderte, bei einem seiner eigenen Auftritte im Zürcher Theater am Hechtplatz im Publikum entdeckte, habe er plötzlich ‹weiche Knie› bekommen.
Seit 2011 tourt Bänz Friedli mit eigenen Bühnenprogrammen durchs Land. Sehr erfolgreich. 2015 erhält der Kabarettist dafür den Salzburger Stier, einen der bedeutendsten Kleinkunstpreise im deutschsprachigen Raum. Dass er jetzt mit dem Schweizer Kabarett-Preis Cornichon geehrt wird, setzt dem Stier im übertragenen Sinn die Krone auf. In ihrer Begründung hält die Jury Folgendes fest: ‹Friedli geht auf den Veranstaltungsort und das Publikum ein wie kein anderer. Seine Lust, immer aktuell zu sein und auch regionale Besonderheiten ins Programm aufzunehmen, bedingt, dass er sich für jeden Abend aufwendig mit dem Spielort auseinandersetzt. So ist jeder Auftritt einzigartig, und diese besondere Art macht ihn zu einem aussergewöhnlichen Kabarettisten.›» René Haenig
Zeitlupe, Mai 2024 (PDF)
«Wenn Sie Status, Job und Hobbys ausblenden – wer sind Sie?» – «Status kümmert mich nicht, Job und Hobbys gibt es so für mich nicht, nur Leben und Wirken und ein Ineinandergreifen von allem. Folglich bin ich ein 59-jähriger Mensch, der täglich lernt, entdeckt und zu geniessen versucht.» Interview: Jessica Prinz
Züritipp/Tages-Anzeiger 2. 5. 2024 (PDF)
«Wenn Bänz Friedli die wichtigsten Etappen seines Lebens zusammenfasst, macht er dies auf seine Art und, wie er sagt, ‹frei nach der Textzeile ‚Vorrei passare dai dieci ai trenta‘ von Jovanotti›. Und so hört sich das an: ‹Zwischen 10 und 30 war die Hölle, habe ich aber viel erlebt. Kindheit auf dem Dorfe. Uettligen bei Bern, Häuschen-Schweiz, Horror.›
Ja, Friedli wählt seine Worte überlegt, als wir ihn in der ‹Brasserie Süd› im Hauptbahnhof zum Gespräch treffen. Und obwohl er bereits die Hälfte seines Lebens in Zürich wohnt, ist dem 59-Jährigen sein Berndeutsch geblieben.
Mit seinen ‹Pendlerregeln› wird Bänz Friedli ab 2000 als Kolumnist von ‹20 Minuten› berühmt. Als Journalist berichtet er gleichzeitig über Sport und Musik, bereist die ganze Welt, um Grössen wie etwa den Gitarristen Ry Cooder zu porträtieren. Mit der Kolumne ‹Der Hausmann› wächst seine Bekanntheit. Seit 2013 tritt er als Kabarettist auf. Dass er es auf die Bühne geschafft habe, sei einfach Glück gewesen.
‹Meine Karriere kann man nicht planen. Alles fiel mir im richtigen Moment in den Schoss›, sagt er. Sein erstes Programm war ‹Gömmer Starbucks?›. Darin machte er sich ‹einen Reim auf die Jugend›, wie es im Untertitel des Stücks hiess. Ein Überraschungserfolg. Aus zwei geplanten Abenden in der Gessnerallee wurden 250 ausverkaufte Shows. Nur zwei Jahre später erhielt Friedli den Salzburger Stier. ‹Ja, das ging uhuere schnell›, sagt er.
Wenn er auf der Bühne steht, hört man ihm gerne zu. Auch im persönlichen Gespräch imitiert er immer wieder einzelne Dialekte und ahmt Promis in beneidenswerter Qualität nach.
Im Theater am Hechtplatz zeigt er jetzt zum letzten Mal in Zürich das Programm ‹S isch kompliziert – Bänz Friedli schafft Unordnung›, für welches ihm am 22.5. der Schweizer Kabarett-Preis ‹Cornichon› überreicht wird. Es ist bereits sein fünftes Kabarettstück.
Als er dessen Titel erklärt, macht er gleichzeitig auch klar, was ihn von anderen Kabarettisten unterscheidet. ‹Manche wollen immer recht haben, in Gut und Böse unterteilen. Weil Satire ja auf den Punkt bringen muss.› Aber eben: Es sei komplizierter. ‹Daher steh ich oft auf der Bühne und gebe zu, dass ich keine Ahnung habe›, sagt er.
Auch das bei Berufskollegen beliebte Zuspitzen auf eine Pointe ist nicht so sein Ding. Das sei aber auch oft nicht nötig. Denn meist schreibt die Politik selbst die besten. Wenn Viola Amherd etwa sage ‹Wir haben keinen Liquiditätsengpass, wir haben lediglich einen Investitionsüberhang›, könne man das getrost so stehen lassen.
Dass Friedli mit 20 Jahren der jüngste Gemeinderat der Schweiz war und er so Einblicke in den Politbetrieb gewann, hilft ihm heute selbstredend als Kabarettist.
Privat ist er harmoniebedürftig, auf der Bühne aber nimmt er es mit allen auf, geht gerne dorthin, wo es wehtut: In Bern stichelt er gegen die rotgrüne Stadtregierung, im Wallis gegen den Fussballfunktionär Gianni Infantino, ‹und bei einem Auftritt in St. Gallen sass der Fraktionspräsident der SVP in der ersten Reihe. Das war ein Geschenk›, sagt Bänz Friedli.» Jean-Marc Nia
Schweizer Illustrierte, 22. 3. 2024
«Verdienter Preis – grosse Ehre und ein bisschen Saures für Autor und Sprachkiinstler Banz Friedli, 58. Er wird anlässlich des ältesten Satire-Festivals der Schweiz, der Oltner Kabarett-Tage, mit dem Cornichon ausgezeichnet.»
Aargauer Zeitung, St. Galler Tagblatt, Walliser Bote und viele andere., 20. 3. 2024 (PDF)
«Friedli erhält den Prix Cornichon für ‹Herz und Verstand›. Sein Abend nimmt die reale Alltags-Unordnung auf, die auch das Publikum erlebt. Die Jury bezeichnet ihn als ‹Meister der Beobachtung und der Vorbereitung›.» Daniele Muscionico
Blick, 20. 3. 2024 (PDF)
«Der Preis kam völlig überraschend.»
Interview von Daniel Arnet zur Verleihung des Schweizer Kabarettpreises «Cornichon»