Die Presse über «S isch kompliziert»
Solothurner Zeitung, Oltner Tagblatt, Zofinger Tagblatt, 23. 5. 2024 (PDF)
«Zum Auftakt der Oltner Kabarett-Tage wurde Bänz Friedli mit dem Prix Cornichon ausgezeichnet. Laudator Büne Huber war voll des Lobes, Altmeister Emil Steinberger stand ihm in nichts nach.
Nach dem Oltner Schauspieler Mike Müller im Jahr 2022 erhält mit dem Berner Kolumnisten und Kabarettisten Bänz Friedli erneut ein Künstler den Prix Cornichon, der nicht nur einem kulturinteressierten Publikum ein Begriff ist, sondern in der breiteren Öffentlichkeit bekannt. Zuerst mit seinen ‹Pendlerregeln› in der Gratiszeitung ‹20 Minuten›, später mit seiner Kolumne ‹Der Hausmann› im ‹Migros-Magazin› fand er eine grosse Leserschaft. Inzwischen hat der 59-Jährige sein Repertoire erweitert und ist vor allem als Autor und Kabarettist tätig.
Wer sich am Mittwochabend am Apéro zum Auftakt der 37. Oltner Kabarett-Tage bei der Prominenz aus Politik und Kultur umhörte, konnte dies bestätigen. Fast jede befragte Person hatte ein Statement zu Bänz Friedli parat. So hat ihn etwa der grüne Nationalrat Felix Wettstein schon mehrmals live auf der Bühne erlebt und im Radio gehört. ‹Er versteht es, Alltagsbeobachtungen mit gesellschaftlichen Aufbrüchen wie dem Geschlechterverhältnis geistreich zu verbinden.›
Zum Start der Kabarett-Tage zeigte der Preisträger mit ‹S isch kompliziert – Bänz Friedli schafft Unordnung› sein neuestes Programm im Stadttheater, dies ausgeschmückt mit viel Lokalkolorit. Schon vor der offiziellen Preisverleihung lobte ihn der wohl bekannteste Kabarettist der Schweiz. Emil Steinberger sagte über Bänz Friedli, er sei vielleicht der beste Kabarettist der Schweiz. ‹Ich war fasziniert, als ich ihn zum ersten Mal auf der Bühne sah, er ist viel besser als ich.› Es habe lange gedauert, bis er endlich den Prix Cornichon erhalten habe. Und seine Frau Niccel Steinberger ergänzte: Bänz Friedli sei ‹sprachgewaltig bis zum Abwinken und trifft immer den Nerv dessen, was der Gesellschaft gerade auf der Seele brennt›.
Bei der abschliessenden Preisverleihung würdigte der Sänger Büne Huber von Patent Ochsner Friedli als einen, der nun in einer Reihe stehe mit Franz Hohler, Cés Keiser oder Josef Hader. ‹Da chönnt’s eim ja ganz angers wärde›, sagte der Mundartrocker – natürlich – auf Schweizerdeutsch. Und er gestand, dass er ein ‹Friedli-Freak in allen Facetten› sei. Friedlis Schaffen begleite ihn schon durch sein ganzes Leben.
‹Du bist ein Bewegter, gesegnet von allen guten Geistern, geküsst von der Muse, beschenkt mit vielen Talenten, gutem Geschmack und einer XXL-Familienpackung Menschenliebe.› Egal, welche Plattform er brauche: Im Zentrum stehe immer ‹seine unbestechliche Beobachtungsgabe, seine mitreissende Sprache, seine Fantasie, seinen Witz und Hirni, Härz und Haltig›.» Fabian Muster
Baumer Ziitig, 30. Mai 2024 (PDF)
«Wenn der 59-jährige Kabarettist und Autor auf der Bühne steht, gleicht keiner seiner Auftritte dem anderen, da er improvisierend auf den jeweiligen Auftrittsort, das Publikum und die aktuellen Ereignisse des Ortes eingeht.
Und so kam es, wie es kommen musste: Auch Bauma und das Tösstal bekamen ihr Fett weg – schonungslos ehrlich, witzig und pointiert! Friedli griff Themen auf wie das Hallenbad mit seiner mehrmals verschobenen Wiedereröffnung, die zahlreichen Freikirchen mit ihren ‹Stündelern› und die Pandemie, welche das Tösstal, ‹ähh … ds Frutigtal!›, wie der Berner schnell einschob, gar nie erreicht habe. Nichts und niemand ist vor seiner Ironie sicher. Damit hatte er aber das Publikum auf seiner Seite, und das Gelächter im Saal war entsprechend lautstark.
Im aktuellen Programm reflektiert Friedli knifflige Fragen, banale Antworten und wahrhaftige Lügen. Dabei witzelt und hinterfragt er und nimmt Sportler und Politikerinnen humorvoll auf die Schippe. Der brillante Wortkünstler ist stets am Puls der Zeit, oft überraschend und immer witzig. Friedli beherrscht den Umgang mit der Sprache wie kein anderer und versteht es meisterhaft, Ereignissen gedanklich auf den Grund zu gehen.
Das aktuellste Thema war ohne Zweifel Nemo, der Gewinner des ESC. Oder war es die Gewinnerin, oder, hmm, wie sagt man denn nun bloss? S isch kompliziert! ‹Nemo hat gewonnen›, sagt Friedli. ‹Nemo. Punkt. Kein er, kein sie, einfach Nemo.› Zwischendurch las Friedli aus einem seiner zahlreichen Bücher.
Im Jahr 2015 wurde Friedli mit dem ‹Salzburger Stier› ausgezeichnet – dem renommiertesten Radio-Satirepreis im deutschsprachigen Raum. Die Jury lobte ihn damals als ‹kritisch heimatverbunden, sympathisch, philosophisch und stets verlässlich witzig›.
Es scheint, als hätten diese Adjektive nicht an Bedeutung verloren, wurde Friedli doch am 22. Mai 2024 von der Gesellschaft Oltner Kabarett-Tage für sein reichhaltiges Schaffen mit dem ‹Prix Cornichon› ausgezeichnet – der höchsten aller Auszeichnungen im Schweizer Kabarett.» Christine Lötterle
Der Bund, 22. 5. 2024
«Der Kabarettist, Autor und Sprachkünstler Bänz Friedli erhält den diesjährigen Schweizer Kabarett-Preis Cornichon – verliehen wird er ihm heute zum Auftakt der 37. Oltner Kabarett-Tage. Der Erfolg des 59-jährigen Berners komme vom ‹genauen Hinschauen und Hinhören›, so die Medienmitteilung. Er beobachte nicht nur seine Mitmenschen mit Herz und Verstand, sondern auch Persönlichkeiten, Politiker, Sportlerinnen. Zudem gehe er auf den jeweiligen Veranstaltungsort und das Publikum ein ‹wie kein anderer›. Die Laudatio hält Büne Huber, dotiert ist der Preis mit 10 000 Franken.»
Schweizer Illustrierte, 17. 5. 2024 (PDF)
«Seit 29 Jahren lebt der in Bern geborene und im Ortsteil Uettligen der Gemeinde Wohlen bei Bern aufgewachsene einstige Journalist jetzt in der Limmatstadt. Letzthin hielt ihm eine Radiofrau vor, er ‹verkaufe sich immer noch als Berner›, weil Friedli, obwohl so lange Zeit weg aus der Heimat, noch immer keine Zürischnurre habe. ‹Was heisst ‹verkaufen›?› entgegnet er. Bärndütsch sei die einzige Sprache auf der Welt, die er absolut beherrsche und in der er sich wirklich so ausdrücken könne, wie er es möchte. ‹Mundart ist nicht nur die Sprache des Herzens, sondern auch der Präzision›, philosophiert Friedli.
Das hat bei Bänz Friedli überhaupt nichts mit Koketterie zu tun. Die Online-Enzyklopädie Wikipedia nennt ihn einen ‹Sprachkünstler›. Und sogar die Schriftstellerlegende Franz Hohler, 81, als Kabarettist ein begnadeter Erzähler, ist vom jüngeren Kollegen angetan: ‹Schön, wieder mal jemanden zu sehen, der nichts braucht als sich selbst, um eine Bühne und einen Abend zu füllen, sondern der nur auf die Sprache und ein Minimum an Gestik vertraut, um seiner Zeit nachzuspüren.› Als Friedli den Autor, den er bereits als Jugendlicher bewunderte, bei einem seiner eigenen Auftritte im Zürcher Theater am Hechtplatz im Publikum entdeckte, habe er plötzlich ‹weiche Knie› bekommen.
Seit 2011 tourt Bänz Friedli mit eigenen Bühnenprogrammen durchs Land. Sehr erfolgreich. 2015 erhält der Kabarettist dafür den Salzburger Stier, einen der bedeutendsten Kleinkunstpreise im deutschsprachigen Raum. Dass er jetzt mit dem Schweizer Kabarett-Preis Cornichon geehrt wird, setzt dem Stier im übertragenen Sinn die Krone auf. In ihrer Begründung hält die Jury Folgendes fest: ‹Friedli geht auf den Veranstaltungsort und das Publikum ein wie kein anderer. Seine Lust, immer aktuell zu sein und auch regionale Besonderheiten ins Programm aufzunehmen, bedingt, dass er sich für jeden Abend aufwendig mit dem Spielort auseinandersetzt. So ist jeder Auftritt einzigartig, und diese besondere Art macht ihn zu einem aussergewöhnlichen Kabarettisten.›» René Haenig
Zeitlupe, Mai 2024 (PDF)
«Wenn Sie Status, Job und Hobbys ausblenden – wer sind Sie?» – «Status kümmert mich nicht, Job und Hobbys gibt es so für mich nicht, nur Leben und Wirken und ein Ineinandergreifen von allem. Folglich bin ich ein 59-jähriger Mensch, der täglich lernt, entdeckt und zu geniessen versucht.» Interview: Jessica Prinz
Züritipp/Tages-Anzeiger 2. 5. 2024 (PDF)
«Wenn Bänz Friedli die wichtigsten Etappen seines Lebens zusammenfasst, macht er dies auf seine Art und, wie er sagt, ‹frei nach der Textzeile ‚Vorrei passare dai dieci ai trenta‘ von Jovanotti›. Und so hört sich das an: ‹Zwischen 10 und 30 war die Hölle, habe ich aber viel erlebt. Kindheit auf dem Dorfe. Uettligen bei Bern, Häuschen-Schweiz, Horror.›
Ja, Friedli wählt seine Worte überlegt, als wir ihn in der ‹Brasserie Süd› im Hauptbahnhof zum Gespräch treffen. Und obwohl er bereits die Hälfte seines Lebens in Zürich wohnt, ist dem 59-Jährigen sein Berndeutsch geblieben.
Mit seinen ‹Pendlerregeln› wird Bänz Friedli ab 2000 als Kolumnist von ‹20 Minuten› berühmt. Als Journalist berichtet er gleichzeitig über Sport und Musik, bereist die ganze Welt, um Grössen wie etwa den Gitarristen Ry Cooder zu porträtieren. Mit der Kolumne ‹Der Hausmann› wächst seine Bekanntheit. Seit 2013 tritt er als Kabarettist auf. Dass er es auf die Bühne geschafft habe, sei einfach Glück gewesen.
‹Meine Karriere kann man nicht planen. Alles fiel mir im richtigen Moment in den Schoss›, sagt er. Sein erstes Programm war ‹Gömmer Starbucks?›. Darin machte er sich ‹einen Reim auf die Jugend›, wie es im Untertitel des Stücks hiess. Ein Überraschungserfolg. Aus zwei geplanten Abenden in der Gessnerallee wurden 250 ausverkaufte Shows. Nur zwei Jahre später erhielt Friedli den Salzburger Stier. ‹Ja, das ging uhuere schnell›, sagt er.
Wenn er auf der Bühne steht, hört man ihm gerne zu. Auch im persönlichen Gespräch imitiert er immer wieder einzelne Dialekte und ahmt Promis in beneidenswerter Qualität nach.
Im Theater am Hechtplatz zeigt er jetzt zum letzten Mal in Zürich das Programm ‹S isch kompliziert – Bänz Friedli schafft Unordnung›, für welches ihm am 22.5. der Schweizer Kabarett-Preis ‹Cornichon› überreicht wird. Es ist bereits sein fünftes Kabarettstück.
Als er dessen Titel erklärt, macht er gleichzeitig auch klar, was ihn von anderen Kabarettisten unterscheidet. ‹Manche wollen immer recht haben, in Gut und Böse unterteilen. Weil Satire ja auf den Punkt bringen muss.› Aber eben: Es sei komplizierter. ‹Daher steh ich oft auf der Bühne und gebe zu, dass ich keine Ahnung habe›, sagt er.
Auch das bei Berufskollegen beliebte Zuspitzen auf eine Pointe ist nicht so sein Ding. Das sei aber auch oft nicht nötig. Denn meist schreibt die Politik selbst die besten. Wenn Viola Amherd etwa sage ‹Wir haben keinen Liquiditätsengpass, wir haben lediglich einen Investitionsüberhang›, könne man das getrost so stehen lassen.
Dass Friedli mit 20 Jahren der jüngste Gemeinderat der Schweiz war und er so Einblicke in den Politbetrieb gewann, hilft ihm heute selbstredend als Kabarettist.
Privat ist er harmoniebedürftig, auf der Bühne aber nimmt er es mit allen auf, geht gerne dorthin, wo es wehtut: In Bern stichelt er gegen die rotgrüne Stadtregierung, im Wallis gegen den Fussballfunktionär Gianni Infantino, ‹und bei einem Auftritt in St. Gallen sass der Fraktionspräsident der SVP in der ersten Reihe. Das war ein Geschenk›, sagt Bänz Friedli.» Jean-Marc Nia
Schweizer Illustrierte, 22. 3. 2024
«Verdienter Preis – grosse Ehre und ein bisschen Saures für Autor und Sprachkiinstler Banz Friedli, 58. Er wird anlässlich des ältesten Satire-Festivals der Schweiz, der Oltner Kabarett-Tage, mit dem Cornichon ausgezeichnet.»
Aargauer Zeitung, St. Galler Tagblatt, Walliser Bote und viele andere., 20. 3. 2024 (PDF)
«Friedli erhält den Prix Cornichon für ‹Herz und Verstand›. Sein Abend nimmt die reale Alltags-Unordnung auf, die auch das Publikum erlebt. Die Jury bezeichnet ihn als ‹Meister der Beobachtung und der Vorbereitung›.» Daniele Muscionico
Blick, 20. 3. 2024 (PDF)
«Der Preis kam völlig überraschend.»
Interview von Daniel Arnet zur Verleihung des Schweizer Kabarettpreises «Cornichon»
Thurgauer Zeitung, 22. 1. 2024
«Bänz Friedli, der Erzähler, der aus dem Alltag schöpft.»
Toggenburger und St. Galler Tagblatt, 19. 12. 2023 (PDF)
«Bänz Friedli wusste das Publikum bei seinem ersten Auftritt im Mogelsberger ‹Rössli›-Saal mit seiner Wortakrobatik schnell für sich einzunehmen. Der ‹Bärner Giel us Züri› gibt seine punktgenauen Alltagsbeobachtungen zum Besten. Mal philosophisch, mal weltpolitisch, aber anfangs durchaus mit viel Lokalkolorit. Hier zeigt sich der Journalist in ihm, der recherchiert, was die Menschen vor Ort bewegt. Da ist er genau, wenn er von einer Wohnüberbauung redet, die Dorfgespräch ist. Da spielt es denn auch keine Rolle, dass er zum ersten Mal hier ist.
Eines ist sicher: Er hat das Publikum im sprichwörtlichen Sack. Es applaudiert und ist zufrieden, denn Friedli versteht es wie kein Zweiter, Stimmungen des Publikums aufzunehmen. Er eckt zuweilen ganz gezielt an, wenn er gegen die SVP oder die Coronaskeptiker im Toggenburg wettert. Doch er weiss auch, wann er wieder die Kurve kriegen und die Unordnung, die er anrichtet, einfach Unordnung sein lassen und zum nächsten Thema wechseln muss.
Er ist nicht fassbar – und gerade das macht ihn so gut und sympathisch. Wie auch der Fakt, dass der Abend auch noch weit zwei Stunden reiner Spieldauer noch nicht zu Ende ist. Eine letzte Weihnachtsgeschichte sorgt für besinnliche Momente bei einem Publikum, dass den unkonventionellen Mimen mit einem langen Applaus verabschiedet.» Christof Lampart
Prättigauer und Herrschäftler, 6. 12. 2023 (PDF)
«Eines ist klar, Bänz Friedlis Texte kommen an, was nicht nur seine bisherigen sechs Bühnenprogramme mit zum Teil über 250 Vorstellungen zeigen, auch die bisher veröffentlichten zwölf Bücher finden sich in zahlreichen Haushalten der Schweiz und sorgen für heitere Momente.
Das Geheimrezept seiner Vorstellungen sei es, dass er es versuche, jedem Publikum jeden Abend das Gefühl zu geben, dass er ganz ‹bei ihnen› sei. ‹Ich bin tagesaktuell und gehe stets auf den Ort und die Leute ein. Ich hoffe, man merkt das.› Keine Show gleicht der anderen.» Christian Imhof
Affolter Anzeiger, 24. 11. 2023 (PDF)
«Ich passe mein Programm von Abend zu Abend an»
Interview von Marcel Reuss
Volksstimme, 14. 11. 2023 (PDF)
«Kabarettist Bänz Friedli lässt den Gästen bei seinem ersten Auftritt im neuen ‹Marabu› keine Zeit, seine Pointen zu verdauen. Er versetzt es mit aktuellen Bezügen und seinem erstaunlichen Wissen über Lokales und Regionales ein ums andere Mal ins Staunen
‹Ja›, sagt er immer wieder beiläufig, ‹s isch kompliziert.› Er ruft dem Publikum damit zwischendurch in Erinnerung, dass er ihm eigentlich sein neustes Programm vorführe. Ohne diesen wiederholten Hinweis wären die 125 Gäste nie auf die Idee gekommen, einem säuberlich vorbereiteten Programm beizuwohnen. Wohl eröffnet Friedli den zweistündigen Abend mit dem Satz ‹Bänz Friedli hat die Gruppe verlassen›. Diesen Titel trägt auch seine neuste Kolumnensammlung, aus welcher er drei Stücke vorliest. Doch rasch gewinnt man den Eindruck, einem Programm beizuwohnen, das sich spontan entwickelt. Und das ist natürlich nur mit minutiöser Vorbereitung zu erreichen.
Schnell schwenkt ‹der Rock ’n’ Roller unter den Schweizer Comedians› nämlich auf regionale, sogar lokale Themen um. Er baut etwa den angekündigten Rücktritt des örtlichen Gemeindepräsidenten oder die Ständeratskandidatur von Greta Gysin ein, die in Oltingen aufgewachsen ist und jetzt im Kanton Tessin SVP-Präsident Marco Chiesa herausfordert. Er ermahnt Sissach, Sorge zu seiner ‹Volksstimme› zu tragen. Ausgerechnet ein Berner macht Sissach vor, was man sich dort für die bevorstehende Fasnacht auf die Fahne geschrieben hat: Auch mit lokalen Themen lässt sich spotten.
So spottet er über den Verschwörungshorst auf dem Leuenberg, der ihm zeige, dass in ‹Höllschte› nicht nur die ‹Töllschte› wohnen, sondern auch die ‹Höölschte›. Auch vergisst er bei seiner treffsicheren Pointe zum Frauenfussball nicht, auffallend beiläufig zu erwähnen, dass Nationalspielerin Lara Marti aus dem Oberbaselbiet stamme.
Doch der Kabarettist punktet nicht nur mit seinem Wissen über regionale Ereignisse und Befindlichkeiten, sondern auch mit den aktuellen Bezügen. Etwa indem er das geheime Bulletin aus der Bundesratssitzung zwei Tage vor dem Auftritt verliest, das ihm Berset via ‹Blick› zugespielt habe. Die Halbierungsinitiative der SVP und Ignazio Cassis’ Lavieren in der Aussenpolitik werden ebenso zur Kasse gebeten wie die Wahl eines Berset-Nachfolgers.
Mit diesem Programm voller Spitzen, aber mit nur einem Schenkelklopfer wird Bänz Friedli noch diese Woche in Niederlenz auftreten und am Nikolaustag in Frick. Eigentlich unvorstellbar, dass er dort mit ähnlichem lokalem und regionalem Wissen aufwarten kann wie am Freitag im ‹Marabu›.» Jürg Gohl
Hauptstadt, 31. 10. 2023
«Tausendsassa Friedli ist Kolumnist, Kabarettist und einfach saugut im Erzählen von Banalem und gleichzeitig Existenziellem.»
Glarus24, 24. 9. 2023
«Freie Plätze gab es im Keller des Kunsthauses Glarus nicht mehr, als Bänz Friedli nach charmanter Begrüssung zu reden begann, enorm schwungvoll, pointiert, offen, deutlich – ab Landsgemeindeplatz und Kandidierenden aus vielen Teilen unseres Kantons bis in ‹ferne Lande›. Er fasste zusammen, was nicht nur ihn bewegt, empört, erheitert, was Einhalt und Nachdenken verlangt.
Friedli ist scharfsinnig, sein Deuten aber nie primitiv oder verletzend. Seine Scharfzüngigkeit, das leidenschaftliche Beobachten und Aufgreifen von so vielem, was zuweilen leicht schräg einherkommt, das blitzschnelle Wechseln vom Einen zum Anderen erfordern ein recht hohes Mass an uneingeschränkter Aufmerksamkeit. Er fordert zum Mitvollziehen auf, lädt in seine bewegende Welt ein. ‹S isch kompliziert›, lautete der Titel auf der Einladung. Zu viel Kompliziertem kamen noch Unverständnis, hoch Vergnügliches, Anteilnahme, fast alle Gefühle dieser Welt, Staunen, Neugierde – alles im Verlaufe kurzer Momente, die Friedli gekonnt, erfrischend keck, kenntnisreich weckte.
Fakten scheinen ihm nur so zuzufliegen, mit dem Glarnerland kennt er sich aus. Und weiter ging es zu Halb-, Un- und Ganzwahrheiten, sprachlich stets riesig elegant, und wortgewaltig. Friedli liess Handy-Gespräche, Dialektformen der gewohnten und ungewohnten Art aufleben, zeigte auf, wo Glaube bereits Wissen sein könnte, befasste sich mit den Folgen des Rütlischwurs und hinterfragte die historische Tatsache betreffend wahrer Gründung der Eidgenossenschaft in charmanter Art.
In unglaublicher Dichte und hohem Tempo rudert Friedli durch deutlich mehr als zwei Stunden nicht selten sehr anspruchsvoller Auseinandersetzungsbreite. Enorm verdienter, starker Applaus war der grosse Dank für die bunte Reichhaltigkeit.» Peter Meier
Radio SRF1, Dini Mundart Schnabelweid, Mai 2023
«Schon sehr lustig, aber es gibt einem auch zu denken – ein Paradebeispiel für politisches Kabarett.» Markus Gasser
Regio Züriost, 22. 6. 2023
«Bänz Friedli lässt seine Gedanken über einfache Antworten, schwierige Fragen und wahrhaftige Lügen schweifen. In seinem neuen kabarettistischen Programm bleibt er aktuell, überrascht er mit seinem Witz und geht er auf den jeweiligen Ort und die Menschen ein. Dabei bringt er Geschichten aus seinen Büchern ein und unerwartete Songs an den richtigen Stellen. Zwei Stunden mit Bänz Friedli, und die Welt gerät wieder in Unordnung …»
Glattfelder, 20. 6. 2023
«Auch mit kompliziertem Humor lässt sich das Publikum begeistern! Der Saal im Gottfried-Keller-Zentrum ist bis auf den letzten Platz besetzt. Mit Schwung betritt Bänz Friedli die Bühne, macht mit der ersten Aussage das Publikum bereits neugierig. ‹Bänz Friedli hat die Gruppe verlassen.› Die ersten Minuten geht der Kabarettist auf die aktuellen Geschehnisse im Dorf ein, scheint beinahe schon ein Insider zu sein. Locker-flockig erzählt er von ‹Skandalen, Krisen, Unfällen und Verbrechen›, weiss von durchgebrannten Rössern, welche anscheinend auf den Bus warteten, von Verkehrschaos, politischen Querelen. Friedli scheut sich nicht, Namen zu nennen. Jeder aus der Dorfpolitik wird erwähnt, bekommt sein Fett ab. Trotzdem bleibt Bänz Friedli immer über der Gürtellinie, teilt Kritik aus, aber stets auf humorvolle Weise.
Von der Dorfpolitik geht es über zu aktuellen Themen des Weltgeschehens, und zwar in rasantem Tempo. Endlager, Sekten, katholische Kirche, Frauenfussball, Frauenstreiktag, Umweltthemen, Krieg – nichts bleibt von den pointierten Aussagen des 58-Jährigen verschont. Auch der Bundesrat wird parodiert, und zwar jeder einzelne in seinem Dialekt. Die Zuschauer kaufen ihm Alain Berset genauso ab wie Viola Amherd und Karin Keller-Sutter. Und immer wieder flicht er die Aussage Immer wieder verknüpft er die Aussage ‹S isch kompliziert› ein, den Titel seines Programms.
Zwei Stunden lang ist Bänz Friedli voll präsent, verliert nie den roten Faden, kassiert Lacher um Lacher. Als Zuschauerin darf man es sich nicht erlauben, einige Sekunden unaufmerksam zu sein. Viel zu schade wäre es, eine weitere Pointe zu verpassen. Kein Wunder, ist das Publikum nach der Vorstellung restlos begeistert. Eine Zugabe reicht nicht – einen kurzen Witz zu alt Bundesrat Ogi gibt es als allerletztes Zückerchen, bevor Friedli zum Bahnhof Glattfelden gefahren wird. Auch dieser Bahnhof irgendwo im Niemandsland war Stichwort seines Programms an dem Abend: ‹Den Bus Nummer 540 muss ich mir merken.› Ruth Hafner Dackerman
Zuger Zeitung, 23. 5. 2023
«Der Sprachkünstler ging auf Steinhausen und den Kanton Zug, die Leute und das Tagesgeschehen ein. Seine detaillierten Kenntnisse über die politischen Gegebenheiten und Befindlichkeiten im Kanton Zug überraschten das Publikum. Bänz Friedli war stets aktuell, oft überraschend und immer witzig.
Politische Parteien und deren Protagonisten, Streitfragen und Empfindlichkeiten, nichts war vor Friedlis Ironie sicher. Neben witzigen Anekdoten, zweideutigen Wortspielen und Kostproben aus seinen Büchern war in Friedlis Programm auch Platz für aktuelle Themen und eine grosse Portion Gesellschaftskritik.
Auch den Graben zwischen Stadt- und Landbevölkerung, Verschwörungstheorien, Ex-US-Präsident Donald Trump und dessen Fake News, Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche, die globale Klimapolitik, die Debatte um Gendersprache, die Fussball-WM in Katar und die Übernahme der CS durch die UBS thematisierte Friedli.
Dies stets mit genug Witz und Lockerheit, um dem Publikum auch bei ernsteren Themen herzhafte Lacher zu entlocken. Und immer wieder hiess es: ‹Es isch eifach kompliziert.› Das Programm kam beim Publikum sehr gut an. Am Ende wurde tosend applaudiert und gepfiffen.» Ivo Studer
Zürcher Oberländer/Anzeiger von Uster, 5. 5. 2023
«Auf den jeweiligen Ort, die Leute und das Tagesgeschehen geht er ein wie kein anderer. So wird jeder Abend wirklich einmalig. Dabei kommen ihm Geschichten aus seinen Büchern in die Quere, und natürlich fällt ihm der unpassende Song zur passenden Stelle ein. Denn leider ist alles ein bisschen komplizierter, als wir es gern hätten. Was soll man dagegen tun ausser lachen?»
Limmattaler Zeitung, 26. 3. 2023
«Der Zürcher Kabarettist mit Berner Wurzeln sorgte in Bergdietikon für viele Lacher. Neben witzigen Anekdoten, mehrdeutigen Wortspielen und Kostproben aus seinen Büchern war in Friedlis Programm auch Platz für aktuelle Themen und eine grosse Portion Gesellschaftskritik.
So sei es nicht verwunderlich, dass man der aus der Ukraine geflüchteten Blondine gegenüber offener sei als der Syrerin mit Kopftuch. Die Kriegsbetroffenheit sei schnell in Sorgen über eine Strommangellage übergegangen, und alt SP-Bundesrätin Simonetta Sommaruga habe der Bevölkerung geraten, gemeinsam zu duschen, sagte er. ‹Ja gut, sie war ja auch Verkehrsministerin.›
Auch den Graben zwischen Stadt- und Landbevölkerung, Verschwörungstheorien, Ex-US-Präsident Donald Trump und dessen Fake News, Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche, die globale Klimapolitik, die Debatte um Gendersprache, die WM in Katar und die Übernahme der CS durch die UBS thematisierte Friedli. Er hält den Finger auch dort drauf, wo es wehtut. Dies jedoch stets mit genug Witz und Lockerheit, um dem Publikum auch bei ernsteren Themen herzhafte Lacher zu entlocken. Und immer wieder hiess es: ‹Es isch eifach kompliziert.›
Das Programm kam beim Publikum sehr gut an. Am Ende wurde tosend applaudiert und gepfiffen.» Virginia Kamm
Neue Fricktaler Zeitung, und Fricktal24, 23. 3. 2023
«Er wolle nicht mehr dazugehören und habe die Gruppe verlassen – so begann der Abend, der von einer überwältigenden Vielfalt an Alltagsthemen lebte: Friedli nahm im Verlauf der nächsten zwei Stunden immer wieder räumlich und gedanklich unterschiedliche Perspektiven ein, indem er die wechselnde Beleuchtung der Bühne geschickt ausnützte. Im Spot auf der linken Seite ging er zurück in die eigene Kindheit und Jugend, das Zentrum der Bühne nutzte er für all die aktuellen Themen, die ihn und das Publikum gerade beschäftigen. Ganz rechts standen ein gemütlicher Sessel, ein kleiner Tisch und Tee bereit, denn hier las Friedli ausgesuchte Texte aus seinen Büchern. Und verband alles geschickt zu einem stimmigen Abend.
Faszinierend, wie akribisch sich der Gast auf Möhlin vorbereitet hatte: Viele lokalpolitische Themen flocht der Kabarettist in seine Erzählungen ein und gab so dem Publikum das Gefühl: Da steht einer von uns!
Dass Friedli in seinem Programm stets aktuell ist, zeigte sich auch im vorgestellten Sitzungsprotokoll des Bundesrats, das ihm ‹zugespielt› worden sei. Darin imitierte Friedli stimmlich die einzelnen Bundesrätinnen und -räte so treffend, dass man sich tatsächlich in dieser Sitzung wähnte.
Immer wieder zeigte sich, dass der Kabarettist ein sehr genauer Beobachter ist und sprachlich treffsicher formuliert. Es entsteht diese spezielle Energie zwischen dem Publikum und Bänz Friedli, die ihn lieber auf der Bühne als im Fernsehen auftreten lässt.» Astrid Pfoster
Schaffhauser Nachrichten, 25. 2. 2023
«Kabarettist Bänz Friedli sparte im Stadttheater weder mit Humor noch mit kräftiger Kritik an Politik und Gesellschaft.
Der Träger der renommierten Auszeichnung ‹Salzburger Stier› war am Donnerstagabend bereits zum vierten Mal in Schaffhausen und lobte die Munotstadt über alle Grenzen: ‹Ihr habt das schönste Theater der Welt.› Sehr schnell legte er jedoch den Honiglöffel weg und griff zu seinen satirischen Giftpfeilen. Eine Spezialität seiner Auftritte ist, dass er sich sehr intensiv über den Auftrittsort informiert: Genüsslich zerlegte er mit satirischem Blick das Schaffhauser Politgeschehen, amüsierte er sich über die sechzig Kräuter-Shots, welche der grosse Stadtrat auf seinem Ausflug konsumiert hatte und anschliessend nicht selbst bezahlen wollte. Auch zog er über das fehlende Fussballdiplom von Hakan Yakin her, das dieser nun in der Türkei machen möchte. Anschliessend deutete er mit ‹Schulzahnklinik. Augen auf, Lappi!› ein weiteres Schaffhauser Ereignis an, bei dem fast jeder wusste, von welchem Politiker die Rede war.
In breitem Berndeutsch drehte er sodann die Teilnehmer der Klimakonferenz in Glasgow durch die Mangel, die mit 400 Privatjets angereist waren. Sehr stark war, als er die Anliegen der Jugendlichen verteidigte: Rettung des Planeten, Gleichstellung, Umweltschutz – dies alles habe grosse Relevanz, und vielen alten weissen Männern würde es guttun, eine neue Denkweise einzunehmen.
Trotz satirischer Schimpftiraden verabschiedete Friedli sich versöhnlich, indem er mit dem Stadttheater die letzten Zeilen von ‹Blos e chliini Stadt› sang.» Hermann-Luc Hardmeier
Schaffhauser AZ, 23. 2. 2023
«Kabarettprogramm Nummer fünf für den Berner Tausendsassa Bänz Friedli: ‹S isch kompliziert – Bänz Friedli schafft Unordnung› heisst seine neue Show, die wenig erklärt, sondern das Publikum dem Schweizer Lieblingskolumnisten beim Denken zuhören lässt. Weshalb er eine Freundin, die Trump wählte, eben doch verstehen konnte und weshalb er sich nicht mehr über öffentliche Personen lustig machen will, sondern primär über den Hafermilchtrinker, der er selbst ist. Klug, sensibel, witzig.»
Schaffhauser Nachrichten, 20. 2. 2023 (PDF)
«Er braucht wenig, um die Bühne zu füllen: sich selbst, die Sprache, Mimik und Gestik. Bänz Friedli denkt über einfache Antworten, schwierige Fragen und wahrhaftige Lügen nach. Mit Blick auf Menschen und das aktuelle Geschehen. Aber alles ist ein wenig komplizierter, als man denkt.
Bänz Friedli ist Alltagsbeobachter und Sprachkünstler. ‹Er schafft es, differenziert und pointiert gleichzeitig zu sein. Die Aufgabe des Satirikers besteht darin, der Gesellschaft den Spiegel vorzuhalten. Und das macht Friedli so gut wie kaum ein anderer Schweizer Humorist›, schreibt die ‹Luzerner Zeitung›. Friedli ist ein Tausendsassa und in vielen Genres zu Hause. Er schreibt Kolumnen und Essays, publiziert und gestaltet Satiresendungen auf Radio SRF 1, tourt mit kabarettistischen Bühnenprogrammen und hat sich davor als Journalist einen Namen gemacht.
Er feiert den Alltag als Abenteuer, und seine Kreativität scheint dabei unerschöpflich. In seinem neuen erzählerischen Kabarettprogramm, mittlerweile dem fünften, ist Friedli stets aktuell, oft überraschend und immer witzig. Zwei Stunden Bänz Friedli – und die Welt ist wieder in Unordnung.» Edith Fritschi
Oberbaselbieter Zeitung, 16. 2. 2023
«Mit ‹S isch kompliziert› beehrte Bänz Friedli das Theater ‹Palazzo› Liestal gleich zweimal. Das Publikum bekam einfache Antworten auf schwierige Fragen und unglaublich aktuelles und gut recherchiertes Kabarett über seine Region geboten. Friedli stellt sich hin und erzählt ohne Schnörkel, aber mit guttuendem Tiefgang.»
Wochenblatt Schwarzbubenland und Laufental, 2. 2. 2023 (PDF)
«Bänz Friedli unterhält klug, rasant und mit einer Vielzahl von Themen. Er fordert sowohl sein Publikum als auch sich selbst. Der Kabarettist und Autor hält uns gekonnt den Spiegel vor und regt zum Nachdenken an. Ein Mann der leisen, der lauten und der Zwischentöne gleichermassen.» Melanie Brêchet
Südostschweiz, 27. 1. 2023
«Friedli hat den Mut zur Lebensfreude in schwierigen Zeiten. Den Mut aber auch, Unsicherheit zuzugeben in einer verrückten Welt, in der nichts mehr gewiss ist. Rasant spielt er sich durch die Slangs und Tonlagen eines Landes, und weil er sein Programm täglich der Aktualität anpasst und auf lokale Begebenheiten eingeht, verändert es sich dauernd. Mit seinem erzählerischen Kabarett hat Friedli eine ureigene Form erschaffen: einen Theaterabend mit Elementen aus Stand-up, Satire und Lesung.»
Thuner Tagblatt, 11. 1. 2023
«Der Titel von Bänz Friedlis neuem Programm ‹S isch kompliziert› passt zum Start ins neue Jahr: Aufräumen, sortieren und vielleicht etwas mehr Ordnung schaffen, heisst die Devise. ‹Er stellt sich einfach hin und erzählt.› So hat Peter Bichsel einmal Bänz Friedlis Kabarett charakterisiert. Friedli erzählt, sinniert und philosophiert und kommt vom Hundertsten in Tausendste. ‹Und dies, ohne den billigen Lacher zu suchen, ohne sein Publikum mit Flachwitzen zum schenkelklopfenden Brüllen zu bringen›, wie es Kurt Keller ausdrückt, Medienverantwortlicher des Thuner Kultursoufflé, bei welchem der Berner Kabarettist am Samstag zu Gast ist.
Friedli sei ein Meister darin, Bezüge zum jeweiligen Auftrittsort und zum Tagesgeschehen zu schaffen. ‹Politische Parteien, Streitfragen und Empfindlichkeiten, nichts ist vor Friedlis Ironie sicher›, sagt Kurt Keller. Thun könne sich also auf etwas gefasst machen. Dass er es immer schaffe, so viel lokalen Stoff einzuarbeiten, lasse aber erahnen, wie viel Aufwand und Recherchearbeit hinter dem scheinbar zwanglosen Geplauder stecke. ‹Friedli hat auch eine Meisterschaft darin entwickelt, Dialekte und Slangs zu imitieren›, ergänzt Keller. Seine Imitationen seien nicht simple Parodien, sondern hätten stets etwas liebevoll Beschreibendes; sie wirkten integrierend statt trennend.» Barbara Donski
Singener Wochenblatt, 20. 1. 2023
«Er denkt über einfache Antworten, schwierige Fragen und wahrhaftige Lügen nach, philosophiert und blödelt, gerät vom Kleinen ins Grosse. Auch in seinem fünften Kabarettprogramm ist Bänz Friedli stets aktuell, oft überraschend und immer witzig. Und zwar nur mit Hinschauen, Herz und Verstand. Auf den jeweiligen Ort, die Leute und das Tagesgeschehen geht er ein wie kein anderer.
Ob als Kabarettist, Kolumnist, Radiosatiriker oder Autor – stets ist Bänz Friedli ein Erzähler, der aus dem Alltag schöpft. Mit ‹Gömmer Starbucks?›, seinem Abend über die Jugendlichen und deren Slangs und Spleens, etablierte sich der gebürtige Berner 2013 als feste Grösse auf Schweizer Bühnen. 2015 wurde er mit dem ‹Salzburger Stier› gewürdigt, dem wohl bedeutendsten Kabarettpreis im deutschsprachigen Raum.»
Seetaler Bote, 17. 11. 2022
«Ein erfrischendes, hochaktuelles Stück Kabarett vom Feinsten. Aufmüpfig, klug, humorvoll und sehr persönlich.»
Zugerbieter, 27. 9. 2022 (PDF)
«Bänz Friedli ist unbequem, das war er schon immer. Trotzdem, oder vielleicht darum, begeistert er sein Publikum mit seinem neuen, schonungslosen Satireprogramm.
‹Ich will nicht mehr dazugehören›, erklärt Friedli. Er will weder zu Links noch Rechts gehören und schon gar nicht zum Mainstream, und das ist gut so. Denn wer nicht mitmacht, kann auch objektiv sein. Schonungslos erklärt der Satiriker seinem Publikum die Welt, lacht mit ihm über die Mächtigen und Reichen, um in der nächsten Sekunde einen Spiegel hochzuhalten. Ob der Reflexion dessen könnte manch einem das Lachen vergangen sein. Denn sobald wir mit Friedli über konservative Corona-Trychler lachen, bekommen auch schon die Einwohner der Kaviar-und Champagnerrepublik Zug ihr Fett weg.
Ja, der fahnenflüchtige Berner mit Wohnsitz in Zürich hat sich gut vorbereitet auf die lokalen Gegebenheiten. So liebt er an Zug das Baarer Bier, die Räbetorte und das Trinkwasser vom Zugerberg, welches in seiner Stadt aus den Brunnen quillt. Dann ist aber auch schon fertig, obwohl ihm die ‹Schergen von Glencore› in der aktuellen Krisensituation schon fast wie Menschenfreunde vorkommen. ‹In den Kanton Zug zu kommen, ist für einen Satiriker wie Weihnachten›, erklärt der Gewinner des Salzburger Stiers. Damit meint Friedli in erster Linie die anstehenden Wahlen und das Verhalten derer Protagonisten, allen voran das der Zuger Finanzdirektion. ‹Wenigstens brauchen die Landwirte im Moment keine Vogelscheuchen aufzustellen.›
Mit dem Satz ‹Sie leben nicht in der appetitlichsten Gemeinde, aber Sie können immer etwas daran ändern›, entlässt der Zyniker mit den veganen Sneakers sein begeistertes Baarer Publikum in die Nacht.» Peter Theiler
Furttaler, 16. 9. 2022
Es geht um schwierige Fragen, auf die es keine einfachen Antworten gibt. In seiner neusten Darbietung sinniert Bänz Friedli über weltpolitische Aktualitäten. Und weil er in einem Dorf auftritt, serviert er auch Lokalkolorit.
Tagesaktualitäten wie den Nagra-Entscheid nimmt er gekonnt auf. Friedli beherrscht ein breites Spektrum an Unterhaltungsformen. Er bietet erzählerisches Kabarett in breitem «Bärndütsch» und klassische Stand-up-Comedy, die er zwischendurch mit Lesesequenzen anreichert. Wo immer Friedli sein kabarettistisches Können zum Besten gibt, gehören Lesungen dazu. Das geistreiche Unterhaltungselement kommt beim Publikum gut an.
Es ist der hundskommune Alltag mit seinen manchmal absurden Geschichten, der den Entertainer Friedli inspiriert. Schriftsteller Peter Bichsel soll einmal gesagt haben: ‹Er stellt sich einfach hin und erzählt.› Der Satz bringt es auf den Punkt. Längst nicht jeder, der sich hinstellt und erzählt, ist lustig – Bänz Friedli aber sehr wohl. Nicht nur, weil er in seinem jüngsten Programm Unordnung schafft, weil leider alles ein bisschen komplizierter ist, als wir es gern hätten.
Man erlebt zuweilen den provokativen Kabarettisten – wenn er etwa ein Polit-Manifest mit bekanntem Sünneli aus der Jackentasche zaubert und kommentiert. Auch einen nachdenklichen Friedli sieht man auf der Bühne, wenn er der Gesellschaft subtil den Spiegel in Sachen Umweltverhalten vorhält. Er ist einer, der menschliche Schwächen und Widersprüche mit aktuellen Themen, sei es der Ukrainekrieg, sei es die AHV-Debatte, geschickt verknüpft und in kabarettistische Formen giessen kann.
Zur Hochform läuft der Berner aus Zürich auf, wenn er sein äusserst heiteres Bundesratsprotokoll vorliest, die Obrigkeiten sowohl in ihrer Gestik als auch in ihrem Akzent mimt. Das ist gelungene Kabarettkunst. Nicht umsonst hat Bänz Friedli 2015 den renommiertesten Kleinkunstpreis, den Salzburger Stier, gewonnen.
Frutigländer, 9. 9. 2022 (PDF)
«Eine kabarettistische Glanzleistung mit Lokalbezug. Der wacklige Rentner auf dem E-Bike, der nun auch Strom verpulvert, obwohl man doch sparen sollte; Boris Johnson, der seine Lügen verbreitet und welchen Friedli in makellosem ‹British English› imitiert; die Bundesratssitzung, in der jedes einzelne Regierungsmitglied zu Wort kommt und perfekt parodiert wird; Trump, der sein Soziales Netzwerk ausgerechnet ‹Truth› nennt; die Klimaschützerin, die ihr Handy auf Flugmodus stellt – all das fasst der Kabarettist unter dem Motto ‹S isch kompliziert› zusammen.
Eigentlich ist alles kompliziert: die Neutralität der Schweiz und ihre Waffenexporte, der Fussball und das viele Geld sowie seine korrupten Funktionäre, die Politiker, die mit dem Privatjet an die Klimakonferenz reisen. Eine riesige Fülle an aktuellen Themen – grosse und wichtige, kleine und alltägliche – nimmt Bänz Friedli auf und spickt sie abwechslungsweise mit Kindheitserinnerungen und Lesungen aus seinen Büchern ‹Der Wal im See› und ‹Machs wie Abby, Sascha!›.
Der Abend in Frutigen ist einmalig, da Friedli auf regionale und personelle Eigenheiten eingeht. Bänz Friedlis Eloquenz und Sprachgewalt sind schlicht umwerfend. Alles, was locker aus ihm herauszusprudeln scheint, ist haargenau durchdacht. Er überzeugt mit seinem grossen Hintergrundwissen und bringt unangenehme Tatsachen zur Sprache, setzt aber immer wieder witzige Kontrapunkte mit Alltäglichkeiten wie dem Wunsch ‹Schöns Tägli!›, der ihn zur Weissglut bringt.» Martin Wenger
Zugerbieter, 6. 9. 2022
«In seinem erzählerischen Kabarettprogramm schafft Bänz Friedli Unordnung. Dies macht alles komplizierter. Was hilft dagegen? Lachen!»
Badener Tagblatt, 22. 08 2022
«Kabarettist und Sprachkünstler Bänz Friedli unterhielt die Anwesenden mit allerfeinster Polit-Satire, wobei er nicht mit Spitzen gegen die SP, allen voran gegen Gastgeber Cédric Wermuth, geizte.» Martin Rupf
Wochenfalter, 24. 6. 2022 (PDF)
«Der brillante Kabarettist und Satiriker überraschte als blitzschneller Berner, der in seinem fünften Soloprogramm ‹S isch kompliziert› mit gesellschaftskritischen, aufmüpfigen, lustigen und exakten Alltagsbeobachtungen zum Nachdenken anregt. Pointiert rüttelt Friedli mit aktuellsten Informationen aus Politik und Weltgeschehen auf. Mit viel Insiderwissen hat er sich akribisch auf Oberwil-Lieli vorbereitet und die ganze Dorfprominenz miteinbezogen. Man könnte meinen, er hätte das unterhaltsame Programm am Abend davor eigens auf den Ort und das Publikum zugeschneidert. Ohne mit dem Finger zu zeigen, deckt er all die Ambivalenzen in und um uns auf. Ein wahres Sprachgenie, ein blitzgescheiter Mensch mit einer unglaublichen Präsenz!»
Rheintal24, 24. 6. 2022
«Bänz Friedli ist einer der wenigen echten Politkabarettisten der Schweiz. Keiner, der den billigen Lacher sucht, keiner, der das Publikum mit Flachwitzen zum Brüllen bringt. Sondern ein hintergründiger Betrachter, der zwischen tiefgründiger Politsatire, bissiger Gesellschaftsanalyse und parodistischen Alltagsbeobachtungen pendelt.
Und der kräftig austeilt. Von der SVP, deren Flugblatt über den angeblichen Graben zwischen Land- und Stadtbevölkerung er genüsslich zerpflückt, bis zur SP, deren Chef Cédric Wermuth zuerst Flüge in Europa verbieten wollte und dann selber für ein Selfie mit Bundekanzler Scholz nach Berlin flog. Bei ihm bekommen alle ihr Fett weg.
Friedli zeigte sich, obwohl in Zürich lebender Berner, über die lokalen Themen sehr gut informiert. Nachdenklich wird er, wenn er über den Überfallkrieg der Russen in der Ukraine spricht. ‹Wir wussten um Idi Amin, Pol Pot und den Zweiten Weltkrieg – und dass so etwas nie mehr passieren dürfe. Nun schauen wir zu, wie es passiert.› Und er kritisiert einen Ostschweizer Ständerat, der sich mit russischen Oligarchen fotografieren liess.
Dazwischen kann Friedli auch poetisch-literarisch sein. Wenn er etwa aus seinem Buch ‹Der Wal im See› vorliest, Geschichten über das Daheimsein im Unterwegssein. Worin er eine Tochter ihre Mutter fragen lässt, ob es denn Wale im Walensee gebe.»
Rheintal24. 6. 2022
«Bänz Friedlis Welt gerät in Unordnung – akktuell, überraschend und erfrischend heiter präsentiert er sein neues Kabarettprogramm. Bereits zum dritten Mal folgt der ‹Salzburger Stier›-Gewinner von 2015 der Einladung des Kulturvereins Widnau. Bei ihm ist jeder Abend einmalig. Dabei kommen ihm Geschichten aus seinen Büchern in die Quere, und natürlich fällt ihm der unpassende Song zur passenden Stelle ein. Denn leider ist alles ein bisschen komplizierter, als wir es gern hätten.»
Basler Zeitung, 3. 5. 2022
«Im neuen Programm denkt Friedli über einfache Antworten, schwierige Fragen und wahrhaftige Lügen nach, gerät er beiläufig vom Kleinen ins Grosse, persifliert Sportler und Politikerinnen, blödelt und philosophiert.»
Kurier Dietlikon/Wangen-Brüttisellen, 24. 3. 2022 (PDF)
«Ein zweistündiges Spektakel allererster Güte bot Friedli mit ‹S isch kompliziert›. Er verstand es in brillanter Manier, das Publikum zum Lachen zu bringen und kurz darauf zum Nachdenken anzuregen. Auf seine schonungslosen Ausführungen zum Ukraine-Krieg folgte übergangslos und wie selbstverständlich ein erheiterndes und lustiges Thema.
Friedli war nicht nur witzig und überraschend, sondern sehr oft auch kritisch und nachdenklich. Die Gäste kamen in den Genuss eines einmaligen, denkwürdigen Abends.»
Das Limmattal, 22. 2. 2022 (PDF)
«Friedli schaut genau hin und benutzt stets Herz und Verstand. Der Sprachkünstler denkt laut über einfache Antworten, schwierige Fragen und wahrhaftige Lügen nach. ‹Schön, wieder einmal jemanden zu sehen, der nichts braucht als sich selbst, um eine Bühne und einen ganzen Abend zu füllen, um unserer Zeit nachzuspüren›, sagte Franz Hohler über Friedli. Dieses Nachspüren trifft auf den brandneuen erzählerischen Kabarettabend zwischen tiefgründiger Politsatire und parodistischen Alltagsbeobachtungen haargenau zu. Kabarettist Friedli ist immer unverschämt lustig und wortgewaltig – und stets topaktuell.» Christian Murer
Surseer Woche, 17. 2. 2022
«Fulminant. Sein Kabarett ist gespickt mit Lokalkolorit – das zieht, und Friedli ist ein Meister darin. Neben Amüsantem viel Tiefgründiges, Feinsinniges, das einen nachdenklich zurücklässt. Ein mehr als gelungener Abend quer durch alle erdenklichen Themen, Gefühle und Stimmungen. Man hätte Bänz Friedli noch lange zuhören können!»
Thurgauer Zeitung, 17. 2. 2022
«Er philosophiert und blödelt, gerät vom Kleinen ins Grosse. Auch in seinem neuen Kabarettprogramm ist Bänz Friedli aktuell, überraschend und witzig. Und zwar nur mit Hinschauen, Herz und Verstand. Auf den jeweiligen Ort, die Leute und das Tagesgeschehen geht er ein wie kein anderer. Dabei kommen ihm Geschichten aus seinen Büchern in die Quere, und natürlich fällt ihm der unpassende Song zur passenden Stelle ein. Denn leider ist alles ein bisschen komplizierter, als wir es gern hätten. Zwei Stunden Bänz Friedli und die Welt ist wieder in Unordnung.»
Unterland Zeitung, 4. 2. 2022
«Was macht man an einem Freitagabend in dieser komplizierten Welt? Man geht in den ‹Sigristenkeller›, verfolgt aufmerksam, wie es Bänz Friedli gelingt, diese komplizierte Welt in Unordnung zu bringen und doch zu zeigen, wie man mit dieser Unordnung fertigwerden kann. Und zwischendurch lacht man sich ‹einen Schranz in den Bauch› ob all dem sinnigen Unsinn, den Bänz Friedli in seinem erzählerischen Kabarett verbreitet.»
Berner Zeitung, Der Bund, 28. 1. 2022 (PDF)
«Bänz ist hässig. Der Kabarettist spiegelt in seinem Abend ‹S isch kompliziert› das allgemeine Befinden: Es ist ein Wechselbad der Gefühle. Friedli fremdelt. Oder: ‹frömdelet›, wie es so schön auf Berndeutsch heisst. Und ja, wütend ist er auch. Ja, die Pandemie hat auch bei Bänz Friedli ihre Spuren hinterlassen. Er hatte viel Zeit, um nachzudenken. Und er hat viel nachgedacht: über die Lokalpolitik, über den Sport, vor allem über den Fussball, über den Klimawandel und auch über den Stadt-Land-Konflikt. Er hat zu allem eine Meinung.
Eigentlich ist sein Hauptthema aber die Pandemie, also deren Auswirkungen auf unser aller Befinden. Klug und gewohnt sprachlich virtuos lässt er dem Druck, den wir alle auf der Brust spüren, freien Lauf. Was Bänz Friedli schon immer exzellent konnte, bietet er auch in seinem bereits fünften Soloprogramm wieder: Er seziert die allgemeine Stimmung anhand sprachlicher Auswüchse. Er hat schon recht, wenn er sagt, dass der Lockdown auch sein Gutes hatte. Wie ruhig es war, wie ungestört man sein konnte. Jetzt ist der Lärm wieder da, jetzt ist man wieder konfrontiert mit dem Mitmenschen. Und das zeigt Friedli eindrücklich, indem er all die Stimmen, die wieder unseren Alltag bevölkern, nachahmt. Friedli präsentiert sich als gekonnter Stimmenimitator und schafft es so, den Alltagslärm auf die Bühne zu holen.
Das ist der kluge Kniff in Bänz Friedlis Programm: dass er sich damit immer auch selber anklagt, wenn er motzt und flucht, sich über andere aufregt und eben fremdelt. So fühlen wir uns in diesen Zeiten – irgendwie suchen wir das Verbindende und regen uns doch lieber über andere auf. Ein Höhepunkt des Abends (und der Schauspielkunst) ist, als Bänz Friedli eine Bundesratssitzung nachahmt und es schafft, kurzerhand alle Bundesrätinnen und -räte so zu imitieren, als stünden sie tatsächlich auf der Bühne. Dabei trifft er Bersets und Cassis’ von Akzenten durchdrungenes Deutsch ebenso gut, wie das «Wallissertiitsch» Viola Amherds.
Wie gewohnt zeigt sich Friedli auch hier wieder als gut informierter Zeitgenosse. Er hat jegliche (lokal-)politische und gesellschaftliche Aktualität in petto. Es gibt aber noch an eine andere Seite an ihm, die vor allem in der zweiten Hälfte des Programms zum Vorschein kommt. Eine richtiggehende Suada lässt er da über die Ungerechtigkeiten dieser Welt los: über gierige Banker, über CEOs von Pharmaunternehmen und über ‹Global Leaders›, die mit ihren Privatjets an die Klimakonferenz fliegen: Alles nur ‹Lugihüng und Clowns›, sagt Friedli. Und nennt die Dinge beim Namen: spricht von chinesischen Konzentrationslagern und Arbeitssklaven in Katar, von den Verbandelungen der Schweizer Wirtschaft mit Unrechtsregimen. Gerade bei diesen Themen lässt er den Ernst stehen, rundet die Spitzen nicht mit einer Pointe ab, sondern lässt sie stechen.
Neben seiner wütenden und seiner rhetorisch brillanten Seite zeigt sich Friedli aber auch nachdenklich. Auf einem Nebenschauplatz gibt er in kurzen Sequenzen sehr Persönliches aus seiner Kindheit preis, erzählt etwa von seinem Vater, um dessen Anerkennung er stets kämpfte, spricht von seinen Neurosen und einer tiefen Unsicherheit, die er auf der Bühne zu kompensieren versucht.
Insgesamt ist ihm ein hochaktuelles Stück Kabarett gelungen: aufmüpfig, lustig, klug und sehr persönlich. Martin Burkhalter
Die Weltwoche, 27. 1. 2022 (PDF)
«Das Leben ist kompliziert geworden. Wenig persönliche Kontakte, Home Office, jeder auf sich selbst zurückgeworfen. Man ist aus dem Tritt. Hinterfragt die kleinsten Dinge in der grossen Welt. So auch Kolumnist und Kabarettist Bänz Friedli, neu mit seinem fünften Programm auf Tour. Locker mit diesem ersten Satz: ‹Bänz Friedli hat die Gruppe verlassen.›
Er möchte nirgends mehr dazugehören, nicht zu Linken oder Rechten, nicht zu den Stündelern oder Trychlern, und, nein, er ist auch noch kein alter weisser Mann. Alles ist dem Berner Wahlzürcher suspekt, und da nimmt er uns als träfer Seismograph mit auf seine Gedankenreise durch die Welt. Politik, Sport, Gendersprachverwirrung, Klimawandel, Stadt-Land-Konflikt – kurz, er macht sich seinen Reim auf all die kleinen und grossen Dinge, die uns umtreiben. Corona inklusive, diese ‹fucking petite grippe›.
Er umschreibt ein Gefühl, das derzeit alle kennen: Das Tempo macht schwindlig. Was ist richtig, was falsch? Alle haben eine Meinung, aber kaum den Durchblick. Und der Friedli? Macht genau das zum Thema. Mit Präzision, Tempo, Charme und hoher Pointenkadenz. Humor kann eine ernste Sache sein: Nie war mehr Streit und Hass, mehr Verunsicherung mit Migration und Inflation.
‹Ja – nein, schwarz – weiss, like – hate›, so sucht man Klarheit, doch Friedli weiss: Es ist so einfach dann doch nicht. Der 56-Jährige, der 2015 den Salzburger Stier und damit die höchsten Weihen in der deutschsprachigen Kleinkunst bekam, hangelt sich wie beiläufig von Krise zu Aufreger, macht sich über grosskotzige Banker mit ihren Anglizismen lustig und äfft Secondos mit ihrem Balkanslang nach, dass es eine Freude ist. Der Rock ’n’ Roller unter den Comedians flucht, predigt und hält uns den Spiegel vor, wenn er zeigt, wie wir hadern und darin scheitern, ein verantwortungsvolles Leben führen zu wollen.» Mathias Haehl
kleinkunstundtheater.com, 27. 1. 2022
«Tolle zwei Stunden von einem der besten Kabarettisten im Lande – intensiv, lustig, nachdenklich.» Fredi Hallauer
NZZ am Sonntag, 23. 1. 2022 (PDF)
«Kabarettist Bänz Friedli zeigt sich in seinem neuen Soloprogramm auf der Höhe seines Könnens als Alltagsbeobachter und Sprachartist. Er überbrückt gesellschaftliche Gräben mit Pointen.
Meist steht er in der Bühnenmitte und tut das, was er am besten kann: Er denkt laut nach und lässt sich von seinen Ideen forttragen, schweift ab, erzählt Geschichten. Das heisst bei ihm: Er vergegenwärtigt und verkörpert sie mit Leib und Seele. Mit sparsamer Gestik und präzisem Mienenspiel, vor allem aber mit seiner höchst wandelbaren Sprache.
Mit seinem feinen Gehör und seiner Imitationskunst lässt er nicht nur Typen, sondern auch Individuen lebendig werden. Und er macht nicht den Fehler, sein Können selbstgefällig zu demonstrieren: Peter Bichsel oder Vladimir Petkovic stellt er mit einem einzigen Satz vor uns hin.
Bänz Friedlis Pointen kommen schnell und oft unerwartet; wie weiland Dieter Hildebrandt arbeitet er geschickt mit kleinen Stolperern. Mitunter liegt die Botschaft in einer Sekunde des Zögerns, einem Versprecher.
Der Titel des neuen Programms bildet die thematische Klammer für Friedlis Beobachtungen zu Corona-Experten und Impfgegnern, zu Verschwörungstheoretikern und Gutmenschen. Dabei gelingt es ihm, globale Themen mit Privatem zu verbinden und auch seine eigene Position mit Humor zu hinterfragen.
Der Abend beginnt mit einem genialen Satz: ‹Bänz Friedli hat die Gruppe verlassen.› Und in einer schwindelerregenden Kaskade für Stadt und Land zählt der Kabarettist auf, zu welchen Gruppen er nicht mehr gehören will. Es sind so gut wie alle. Beiläufig zeigt sich der Entertainer als Meister im denunziatorischen Zitieren: Ob er ein Flugblatt der SVP, eine Bilderläuterung aus der Kunsthalle Bremen oder einen Leitartikel des ‹Tages-Anzeigers› aus dem Jackett zieht: Man ist als Zuschauer heilfroh, dass man das nicht geschrieben hat.
Friedlis Aversion richtet sich gegen die terribles simplificateurs auf allen Seiten. Das heisst nun aber nicht, dass er mit seinem Einerseits-Andererseits alles zu Tode relativieren würde. Er zeigt Haltung, beispielsweise in der Ökologie. Man rette den Planeten nicht, indem man im Tesla statt im SUV ins Shoppingcenter fahre, sagt er; die grünste Reise sei die, auf die man ganz verzichte. Und überall dort, wo Menschenrechte verletzt werden, verurteilt er taktisches Lavieren.
Friedlis Einlassungen zur Gegenwart werden konterkariert durch kurze Sequenzen, in denen er starr am rechten Bühnenrand steht, nur von einem schmalen Lichtkegel beleuchtet, und sich an prägende Kindheitserlebnisse erinnert. Diese Szenen, so kurz sie sind, geben dem Abend eine Tiefe und Dringlichkeit, die er sonst nicht hätte.
Bisweilen ist Friedli einfach nur umwerfend lustig. Ein Glanzstück des Abends ist das ‹Protokoll› einer Krisensitzung des Bundesrats, in dem er alle sieben Stimmen in rasantem Hin und Her so treffend imitiert, dass man Tränen lacht.» Manfred Papst
Luzerner, Zuger, Urner, Nidwaldner und Obwaldner Zeitung, 21. 1. 2022 (PDF)
«Das Weltgeschehen, ja das Leben an sich zu deuten, das ist eine komplizierte Sache. Zumindest wenn man dabei differenziert vorgeht. Nicht wenige Menschen verfallen in einfache Denkmuster – Graubereiche auszuloten, ist nicht jedermanns oder -fraus Sache. Da wären wir schon bei einem zentralen Punkt, an dem sich Friedli in seinem neuen Programm ‹S isch kompliziert› genüsslich abarbeiten kann: Eigentlich muss er vereinfachen, um Humor zu generieren. Sein Naturell ist aber das des Grüblers, des Relativierers und Vermittlers. ‹Da hab ich nun ein Problem›, konstatiert Friedli bei der Premiere im Luzerner Kleintheater.
Der gebürtige Berner, der schon lange in Zürich zu Hause ist, pendelt zwischen tiefgründiger Politsatire, bissiger Gesellschaftsanalyse und parodistischen Alltagsbeobachtungen. Das geht mitunter rasend schnell vom einen zum anderen Ende seines Spektrums. Und so galoppiert er durch das Zeitgeschehen, mokiert sich über Verschwörungstheoretiker, Ewiggestrige, E-Bike-Fahrende, kindsköpfige Multimilliardäre oder verlogene Politikerinnen und Politiker (meistens sind es die männlichen Volksrepräsentanten) gleichermassen. Mal ist er ganz ernst und bricht Lanzen für den Umweltschutz oder die engagierte Jugend, die bisher gültige Gesellschaftsmuster und Rollenbilder radikal hinterfragt. Dann wiederum sitzt er entspannt im roten Samtsessel und zeigt sein ausserordentliches Sprach- und Imitationstalent, wenn er eine Bundesratssitzung nachspielt und dabei jeden Akzent und Dialekt haargenau trifft. Das ist Bänz Friedli in Hochform.
Und so schafft er es tatsächlich auch, differenziert und pointiert gleichzeitig zu sein.
Die Aufgabe des Satirikers besteht darin, der Gesellschaft den Spiegel vorzuhalten. Und das macht Friedli so gut wie kaum ein anderer Schweizer Humorist. Glücklich die Stadt, der Friedli einen Besuch abstattet.» Stefan Welzel
kulturtipp, 20. 1. 2022
«Das Leben ist kompliziert geworden. Das stellt auch Bänz Friedli in seinem brandaktuellen fünften Kabarettprogramm ‹S isch kompliziert› fest und gibt mit einer grossen Portion Humor Gegensteuer. Der 56-jährige Kabarettist und Sprachkünstler lässt sich über die aktuelle Weltlage aus – und streut in sein Programm je nach Auftrittsort auch immer Pointen zum lokalen Tagesgeschehen ein. Er macht sich über sich selbst als ‹Hafermilchtrinker und Körnlipicker› lustig, persifliert Sportler und Politikerinnen, erzählt Geschichten, blödelt und philosophiert.» Babina Cathomen
zentralplus, 20. 1. 2022 (lesen)
«Er gehört zu den ganz Grossen, wenn es um Schweizer Humor geht. Mit seinen Denkansätzen und Wortspielen ist Friedli am Puls der Zeit. Wirklich schön, wie er sich in der Lokalpolitik und dem Alltagsleben in Luzern auskennt.
Klimawandel, Aussen- und Innenpolitik, Ferien mit gutem Gewissen, Rechtsradikale in den ländlichen Gegenden, wirklich alles kompliziert, aber von Friedli gut seziert. So wandeln wir mit ihm durch die genannten Themen, erfreuen uns an Parodien und bekommen auch noch aus seinem Sammelsurium an Büchern vorgelesen.
Dabei merkt man ihm die Liebe zur Sprache an und sein Talent zum Beobachten, seien es Alltagssituationen oder die Beletage der Politik und des Bünzlitums. Köstlich!» Daniel Klein
Der Bund, Berner Zeitung, Thuner Tagblatt, 19. 1. 2022 (PDF)
«Der Titel des Programms spielt natürlich auf die aktuelle Weltlage an, auf die frenetische Suche nach Wahrhaftigkeit und Lüge. Dabei zitiert der Kabarettist unter anderem aus dem viel diskutierten SVP-Papier, in dem Städterinnen und Städter als luxuslinke Schmarotzer bezeichnet werden. Friedli, der in Bern geboren wurde, aber seit bald dreissig Jahren in Zürich lebt, stellte durch seine zahlreichen Auftritte in ländlichen Gefilden fest, dass er in einer Bubble lebt. Es sei komplizierter, als manche in der Stadt denken.
Der Stadt-Land-Graben ist aber nicht das einzige Thema, mit dem sich Friedli in seinem aktuellen Programm beschäftigt. Auch die Jugend, für die er bereits in ‹Gömmer Starbucks?› (2013) Partei ergriff, beschäftigt ihn weiterhin.
Friedli, der Vater zweier erwachsener Kinder ist, fühlt sich durch Begriffe wie ‹alter weisser Mann› nicht angegriffen, sondern versteht die Sprache der Jungen als Anregung. ‹Es ist doch ein Geschenk, wenn alte Denkweisen nochmals aufgebrochen werden.› Man solle ihnen zuhören, findet er, denn, ‹sie stellen die richtigen Fragen›.» Helen Lagger
Limmattaler Zeitung, 17. 1. 2022 (PDF)
«Im neuen Programm ‹S isch kompliziert – Bänz Friedli schafft Unordnung› sprudelt es aus Friedli nur so heraus. Er vermischt gekonnt Politisches und Privates. Was so locker dahergeplaudert erscheint, ist topaktuell und klug durchdacht – und stets ein wenig provokativ, um nicht zu sagen stinkfrech. Der Zürcher mit unüberhörbaren Berner Wurzeln schafft es, seinen hintersinnigen Humor stehend und locker vom Hocker wirken zu lassen. Es ist ein Genuss, seiner Vorstellung beizuwohnen – insbesondere nach der monatelangen, pandemiebedingten Kulturdürre.
Stets aktuell, oft überraschend und erfrischend heiter ist das neue Programm von Bänz Friedli. Er unterhält mit frischem Humor, Provokationen und Lokalkolorit. Vor der Vorpremiere in Dietikon hat er sich bestens informiert. Mit dem so gewonnenen Wissen verändert Friedli seine Auftritte von Ort zu Ort. Und das kommt gut an. Der Auftritt in Dietikon war ausverkauft.» Christian Murer
Schweiz am Wochenende, 15. 1. 2022 (Interview PDF)
Kabarettist Bänz Friedli will in seinem neuen Programm niemanden mehr zum Idioten abstempeln, ausser sich selbst. Interview: Julia Stephan.
Unterland Zeitung, 14. 1. 2022
«Mit seinem erzählerischen Kabarett sorgt Friedli für geordnete Unordnung. Er ist aktuell, oft überraschend und stets witzig. Das alles bringt er nur mit Hinschauen, Herz und Verstand fertig, er denkt über einfache Antworten, schwierige Fragen und wahrhaftige Lügen nach, blödelt und philosophiert und nimmt Sportler und Politikerinnen aufs Korn. ‹S isch kompliziert – Bänz Friedli schafft Unordnung›, diesen Abend sollte man nicht verpassen.» Friedel K. Husemann
SonntagsBlick, 26. 12. 2021 (Interview PDF)
«Im Gespräch mit ‹Magazin›-Redaktor Daniel Arnet zeigt sich Bänz Friedli in seinem Zürcher Büro nachdenklicher denn je.»
Oberbaselbieter Zeitung obz, 16. 12. 2021
«Sprachvirtuose, Autor, Komiker und Kabarettist Bänz Friedli verblüffte als Berner mit seinem witzigen Auftritt über Themen wie einem zögernden Bundesrat in Pandemiezeiten und über Frauenfussball, wobei die Sprache ständig in Bewegung blieb.» Sander van Riemsdijk
Stadtanzeiger Olten, 11. 11. 2021 (PDF)
«Von Politikern, die per Privatjet an Klimakonferenzen fliegen, bis zu Nazis und Antifas an gemeinsamen Corona-Demos – der Autor legte gekonnt die Finger in die Wunden der aktuellen Geschehnisse, und dies ohne die Moralkeule zu schwingen. Sein enthusiastischer Appell für den Frauenfussball, mit dem er sich auch in seinem ersten Kinderbuch ‹Machs wie Abby, Sascha!› befasst, liess wohl den einen oder anderen Besuchenden aufhorchen und den eigenen Blick auf diesen Sport überdenken. Ein sympathischer, authentischer und amüsanter Auftakt der neuen Oltner Literaturbühne, der zum Nachdenken anregte und Lust auf mehr machte.» Beno Meier
Golden Generation, November 2021
«Ein Satiriker, der mitfühlt? Genau, das ist Bänz Friedli. Ein Beobachter von scheinbar Belanglosem, ein scharfer Kombinierer von Gedankenfetzen, der sich in sein Gegenüber hineinversetzen kann. Die Aufgabe auf der Bühne wäre ja eigentlich, zu vereinfachen und etwas auf den Punkt zu bringen. ‹Manchmal ist mir das aber zu wenig. Ich will zugeben können: Ja, s isch kompliziert›, verweist er auf das, worum es ihm im neuen Programm geht.
Humor mit Nuancen. Nach ausverkauften Kabarett-Tourneen, vielen Auftritten in Radio und Fernsehen und einer spitzen Feder als Journalist zu Beginn seiner Laufbahn wagt er etwas Neues. ‹Ich wüsste, welche Sprüche über welche Politiker die grössten Lacher erzeugen. Nur ist mir das zu einfach.› Das meiste, was er spielt, beruht auf Beobachtungen. Der Berner in Zürich hat davon eine ganze Menge. Und was Kenner seiner Auftritte schätzen und wissen: Jeder Abend ist einzigartig.
Bänz Friedli ist so einfühlsam, dass er eine Trump-Wählerin verstehen kann, er beobachtet so genau, dass er Figuren kreieren kann, er erzählt so ungetrübt, dass er schockieren kann, und er tut dies so selbstbestimmt, dass es persönlich wird. ‹S isch kompliziert› – aber spannend.» Sacha Jacqueroud